Marianne
In der Verfassung von 1958 wurde zwar die Trikolore als nationales Emblem gewählt; symbolisiert wird die Französische Republik aber auch durch Marianne.
Als Allegorie der Freiheit und der Republik ist eine Frau mit der phrygischen Mütze zum ersten Mal in der Französischen Republik dargestellt. Über die Herkunft des Namens Marianne herrscht keine Gewißheit. Der Vorname Marie-Anne war im 18. Jahrhundert sehr verbreitet und stand stellvertretend für das französische Volk. Aber auch die Republik wurde von den Gegenrevolutionären spöttisch so bezeichnet.
Als Symbol der Freiheit wurde die phrygische Mütze von den befreiten Sklaven in Griechenland und in Rom getragen. Eine solche Mütze, die ebenfalls die Seeleute und Galeerensträflinge des Mittelmeeres trugen, wurde angeblich von den aus Südfrankreich stammenden Revolutionären übernommen.
In der III. Republik fanden die Statuen und vor allem die Büsten von Marianne große Verbreitung, insbesondere in den Rathäusern. Mehrere Darstellungsformen kamen auf, und zwar je nachdem, ob man den revolutionären Charakter oder das "besonnene" Wesen von Marianne bevorzugte: die phrygische Mütze wurde mitunter als zu aufrührerisch betrachtet und deshalb durch ein Diadem oder eine Krone ersetzt.
In jüngster Zeit standen berühmte Schauspielerinnen Modell für Mariannes Antlitz. Sie ist ebenfalls auf in Umlauf befindlichen Gegenständen zu sehen, wie beispielsweise auf Geldmünzen oder Briefmarken.
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